Umwelt und Ökologie

Im klassisch-grünen Themenbereich Umwelt und Ökologie setzen wir uns weiterhin für den Erhalt der Artenvielfalt ein. Stadtbegrünung sowohl auf öffentlichen Flächen als auch z. B. auf Flachdächern oder Fassaden sind uns wichtig. Das Versiegeln von weiteren Flächen zu verhindern, aber auch bereits versiegelte Flächen wieder zu öffnen – beides ist ein wertvoller Beitrag zur Verbesserung des Stadtklimas und für die Biodiversität. Die letzten trockenen Sommer sowie vermehrte Starkregen-Ereignisse haben deutlich gemacht, welche Herausforderungen der Klimawandel bringt. Daher bekommt auch das Thema Wasserspeicherfähigkeit im Stadtgebiet eine unmittelbare Relevanz und ist längst keine rein bundespolitische Angelegenheit mehr, sondern sollte im Interesse einer jeden Kommune sein.

Energie und Klima

Im Bereich Energie und Klima machen wir uns für eine bürgernahe Energiewende stark. Es geht uns darum, dass Trossingen einen möglichst großen Autarkie-Grad erreicht (im Sinne der Summe der verbrauchten und erzeugten Energie) und die Potentiale ausschöpft, die vorhanden sind.

  • Ähnlich wie die Stadt Spaichingen möchten wir, dass auch Trossingen jährlich einen Fortschrittsbericht zum Ausbau von Solarenergie und anderen alternativen Energien erstellt.
  • Bei der kommunalen Wärmeplanung, die bis 2028 erstellt werden muss, möchten wir die Bürgerinnen und Bürger mit ins Boot holen und uns für Bürgerprojekte und -finanzierungen stark machen. Das betrifft auch die geplanten Windkraftanlagen bei Trossingen. Andernorts hat sich gezeigt, dass solche Anlagen akzeptiert werden, wenn die Bürger – etwa in Form von einer genossenschaftlichen Beteiligung – auch einen konkreten finanziellen Vorteil haben.  Eine niederschwellige und unbürokratische Beteiligung der Trossinger ist also elementar.
  • Auch bereits vorhandene Wärmeerzeugungsquellen, wie z. B. aus der Industrie oder von Biogasanlagen, sollten in die kommunale Wärmeplanung miteinbezogen werden.
  • Die Stadtverantwortlichen sollten mit gutem Beispiel voran gehen und dafür geeignete städtische Gebäude mit PV-Anlagen, Wärmepumpen oder Pelletsheizungen ausstatten. Außerdem könnte die Stadt Einrichtungen wie etwa dem Max-Planck-Institut Flächen für Forschungszwecke zu Energie und Klima anbieten. Auch im privaten Bereich könnten Anreize geschaffen werden, z. B. durch Beratung, Infoveranstaltungen oder auch den zügigen Anschluss der neuen Anlagen durch die Stadtwerke.
  • Wir möchten die Versorgung und den Betrieb von öffentlichen Gebäuden unter ökologischen Gesichtspunkten weiter verbessern.
  • Die Schaffung einer städtischen Energieberatung für einen niederschwelliger Zugang zu Informationen befürwortet die OGL. Das bringt die Energiewende in Trossingen voran.

Kinder und Jugendliche

Trossingen soll eine Stadt sein, in der sich alle Generationen wohl fühlen – auch die jüngste! Dazu braucht es Platz für sie im öffentlichen Raum und eine verlässliche Infrastruktur für die Familien.

  • Wir möchten uns dafür einsetzen, dass die Kindergartengebühren für Familien gesenkt werden.
  • Familien haben in den letzten Jahren und besonders in der Zeit von Corona vieles auffangen müssen. Sie brauchen eine verlässliche Kinderbetreuung. Trossingen soll sich als attraktives Arbeitsumfeld für Erzieherinnen und Erzieher etablieren, z. B. durch Unterstützung bei der Wohnungssuche und Vermittlung von Arbeitsstellen für Familienmitglieder der zukünftigen Erzieherinnen und Erzieher, durch Zuschüsse für den ÖPNV oder Fortbildungsangebote.  
  • Bei der Stadtplanung sind die Belange von Kindern zu berücksichtigen. Das betrifft sowohl die Barrierefreiheit als auch die Sicherheit und den Bedarf an Spielflächen in der Stadt. Spielplätze als Raum für Begegnung sollen entsprechend dem Bedarf der Kinder und Familien wohnortnah ausgebaut und weiterentwickelt werden.
  • Jugendliche und junge Erwachsene brauchen mehr Orte der Begegnung und zum Verweilen, an denen sie sich aufhalten dürfen. Die Erlebniswiese ist ein wichtiger Baustein, reicht aber allein nicht aus. Wir möchten darüber hinaus die freie Musikkultur junger Menschen (und nicht nur die der städtischen Musikschule) unterstützen, etwa durch Hilfe bei der Suche nach Proberäumen oder das Ermöglichen von Auftritten.  Wir fordern einen runden Tisch „Jugend in Trossingen“, bestehend aus den Betroffenen, dem Stadtjugendreferat, der Polizei und anderen wichtigen Akteuren, um gemeinsam und für alle verträgliche Lösungen zu finden.
  • Um den Wert unserer Demokratie erlebbar zu machen, könnten interessierte Jugendliche kontinuierlich in die Kommunalpolitik eingebunden werden wie durch einen Jugendgemeinderat. Der Achterrat als bereits bestehendes und bewährtes wichtiges Format bliebe, bestehen.

Seniorinnen und Senioren

Auch für ältere Menschen ist Trossingen ein attraktiver Wohnort. Dass sich deren besondere Bedürfnisse verstärkt in der städtischen Planung wiederfinden, ist ein weiteres wichtiges Ziel der OGL Trossingen.

  • Wir setzen uns für eine barrierefreie Innenstadt ein, von der nicht nur, aber besonders ältere Menschen profitieren. Das meint nicht nur im Kreuzungsbereich abgesenkte Bürgersteige. Bereits Anfang April ist die Temperatur in Deutschland auf über 30 Grad geklettert. Trossingen braucht mehr Schattenplätze – für Mensch und Tier! Sonst wird gerade für ältere Menschen der Gang durch die Innenstadt zur Qual.
  • Den Maschke-Platz zu einem attraktiven Treffpunkt für Jung und Alt zu machen, davon träumen viele in Trossingen schon seit langer Zeit.  Es braucht dazu allerdings mehr als ein paar Sitzgelegenheiten. Um dem Vandalismus entgegenzuwirken, könnte man Gruppen wie den Ortsseniorenrat und Jugendgruppen in die Planungen einbinden, so dass sich beide Nutzergruppen kennenlernen, zusammenarbeiten und auf diese Weise sich verantwortlich fühlen.
  • Wir möchten weitere Projekte unterstützen, die die Generationen zusammenbringen, z. B. solche, die Wohnraum für verschiedene Altersgruppen anbieten.
  • Die Digitalisierung bietet viele Möglichkeiten und Chancen – der Zugang zu den Leistungen der Stadt muss aber auch weiterhin analog (in Präsenz im Bürgerbüro oder per Telefon) möglich sein, so dass niemand abgehängt wird.

Integration

Wir bekennen uns zu einer offenen Gesellschaft. Herausforderungen, die aus dem Zuzug von Menschen aus anderen Ländern und Kulturkreisen entstehen, begegnen wir lösungsorientiert. Integration ist eine Aufgabe, die zugezogene und einheimische Menschen gemeinsam bewältigen müssen. Hierfür ist eine funktionierende, gut ausgestattete Infrastruktur insbesondere für Kinder und Jugendliche erforderlich! Das betrifft gerade die Kindergärten und Schulen der Musikstadt.

  • Wir möchten Treffpunkte und Projekte schaffen, in denen Menschen verschiedener Herkunft zusammenkommen, damit Parallelgesellschaften gar nicht erst entstehen.

Bauen und Wohnen

Angemessenen und bezahlbaren Wohnraum zu haben, ist ein Grundbedürfnis aller Menschen. Wohnen ist gleichzeitig ein wichtiger Hebel für eine Vielzahl gemeinschaftlicher Herausforderungen, wie dem Klimawandel, dem Einsparen von Ressourcen, der Reduzierung des Flächenverbrauchs, aber auch um die Vereinsamung von Bürgern zu verhindern. Wir wünschen uns hier neue Wege beim Bauen und bei den Wohnformen.

  • Wir möchten gemeinschaftliche Wohnformen wie Mehrgenerationenprojekte unterstützen. In diesem Bereich ist die städtische Wohnungsbaugesellschaft, die Trossinger Wohnbau, gefragt, wie auch in Sachen sozialer Wohnungsbau mit bezahlbaren Mieten.
  • Bei öffentlichen Projektplanungen möchten wir Flexibilität in Form von modularer Bauweise fördern, so dass man abschnittsweise bauen kann und nicht gleich alles umsetzen muss.
  • Bei uns geht die Nutzung des Bestands vor Neubau. Wir wollen keine weiteren Neubaugebiete ausweisen.
  • Wir möchten den Tausch von Wohnraum ermöglichen, so dass Wohnraum zur jeweils aktuellen Lebenssituation der Bewohnerinnen und Bewohner passt.

Verkehr

Trossingen ist aufgrund seiner Größe und Topographie geradezu prädestiniert dafür, hier zu Fuß, mit dem Fahrrad oder E-Bike unterwegs zu sein. Die alleinige Priorisierung des Autoverkehrs benachteiligt alle Menschen, die keines benutzen können oder wollen. Wir möchten uns vor allem für die Belange von Fußgängerinnen und Fahrradfahrern einsetzen.

  • Wir möchten eine Fahrradstraße vom Maschkeplatz aus die Ernst-Hohner-Straße entlang bis in die Bahnhofstraße verwirklichen.
  • Bei allen Entscheidungen, die den öffentlichen Raum betreffen, möchten wir die Auswirkungen auf Fußgänger und Fahrradfahrerinnen mitdenken.
  • Wir fordern ganztags Tempo 30 auf der Hauptstraße und dem Marktplatz, um die Aufenthaltsqualität und Sicherheit zu verbessern und damit man beim Sitzen im Straßencafé weder Atemmaske noch Kopfhörer braucht!
  • Eine bedarfsgerechte Überarbeitung der Buslinien, -haltestellen und -pläne ist uns ein wichtiges Anliegen.
  • Der Stadtbahnhof ist „das Gesicht von Trossingen“ und soll attraktiv gestaltet werden.
  • Wir befürworten den Ausbau bestehender Wohnflächen. Das bewirkt aber eine weitere Zunahme von fließendem Verkehr und parkenden Autos. Es braucht ein Konzept, wie man damit umgehen will, damit nicht neue Unfallschwerpunkte geschaffen werden. Außerdem braucht es Anreize, die mittlerweile vorhandenen Tiefgaragen wie in der Hans-Lenz-Straße zu nutzen, statt auf der Straße zu parken.

Musik und Kultur

Elite und Vielfalt – Trossingen ist eine Musikstadt mit einem breiten Kultur- und Musikangebot. Diese Vielfalt möchten wir halten und weiter ausbauen.

  • Uns ist es ein besonderes Anliegen, dass Jugendliche und junge Erwachsene auf sie zugeschnittene Angebote bekommen wie Stadtführungen und Konzerte mit nicht klassischer Musik, als auch die Möglichkeit selbst aktiv zu werden, z. B. in einer Jugendband mitzumachen. Durch den Abriss alter Gebäude wie der Strickwarenfabrik Diehl haben Bands kaum noch Proberäume.
  • So vieles in unserer Stadt gibt es dank des Engagements von Ehrenamtlichen. Auch das Harmonikamuseum, das Auberlehaus und das Eisenbahnmuseum wären ohne diese vielen Helfer undenkbar. Die einmalige Museumslandschaft in Trossingen muss allerdings noch besser beworben werden – dazu braucht es ein Stadtmarketingkonzept.
  • Elfenbeinturm und Musikvereine: Wir wollen, dass in der Musikstadt Trossingen weiter die musikalische Exzellenz an der Musikhochschule gepflegt werden kann. Aber auch die Zukunft des Hohner-Konservatoriums muss abgesichert sein, da es zum Erbe unserer Stadt gehört.
  • Wir wollen eine stärkere Vernetzung der kulturellen Institutionen anregen und ein Konzept für gemeinsame Projekte von Musikschule, Konservatorium, Bundesakademie und Hochschule initiieren.
  • Wir unterstützen das Musikfestival “TROSSINGEN OPEN”, bei dem sich die hiesigen musikalischen Institutionen und Vereine 2023 erstmals gemeinsam und erfolgreich präsentiert haben. Wir möchten anregen, hier auch die Jugendmusik prominent zu integrieren.